Willi als Schneeflöckchen

 

Es war einmal ein kleiner Wassertropfen , den alle anderen Wassertropfen Willi nannten. Willi ist im Regenwald, also ganz schön weit weg von Europa, geboren.

Sein Papa und seine Mama wohnten tief in einer Felsenhöhle.

Willi war ein richtiger kleiner munterer Wassertropfen.

Den ganzen Tag sprang er lustig mit seinen Freunden in der Felsenhöhle zwischen den Felsen herum.

Am liebsten spielte er mit Susi. Susi war ein kleines schüchternes Wassertröpfchen.

Es hatte aber die schönsten Augen. Wenn Willi in Susis  Augen schaute, waren die so klar, dass Willi sich selber darin spiegelte.

Die beiden spielten den ganzen Tag. Das Spiel nannten alle Wassertropfen „Blupp´s“.

Das ist ganz einfach, alle Wassertropfen rennen um die Wette und springen dabei  immer hoch.

Jedes Mal, wenn ein Wassertropfen unten aufkommt, muss es „blupp“ rufen.

Manchmal war es ganz schön laut   - und in der Höhle hörte man nur noch gebluppse. Das wurde immer lauter, denn es kamen immer mehr Wassertröpfchen aus allen Richtungen in die Felsenhöhle.

In der Felsenhöhle befand sich ein kleiner Spalt, in dem die Sonne jeden Morgen ihr Licht auf  die vielen kleinen Wassertröpfchen warf.

Das war für die Wassertröpfchen etwas ganz besonderes. Jedes wollte nämlich das Schönste sein. Ganz ruhig schwammen sie dicht gedrängt nebeneinander und es sah aus, als seien sie alle kleine Diamanten, - so funkelte es.

Willi sah seine Susi an, die am ganzen Körper funkelte.

Dabei klopfte sein Herz ganz schön laut,   - so dass Susi es hören konnte.

Sie hüpften vor Freude und riefen laut „blupps, blupps“.

Sie sprangen durch den Spalt ins Freie und alle Wassertröpfchen taten das Gleiche.

Tausende von Wassertröpfchen kamen aus dem Felsen und freuten sich, im Sonnenlicht zu spielen. 

Die Sonne lachte und sprach zu den Wassertröpfchen.

Sie erzählte viele Geschichten aus der ganzen Welt.

Willi war ganz still und hörte der Sonne gerne zu. Er träumte dann von der großen weiten Welt.

Susi schaute in Willis Augen , die so hell funkelten wie tausend  Diamanten.

Sie wußte, was ihr Willi da so träumte.   

Ganz fest hielt sie Willi an der Hand und sie schlossen die Augen.

Als beide so vor sich hin träumten, merkten sie nicht, wie weit sie vom Felsen weggeschwommen waren.

 

Als sie die Augen aufmachten , waren so viele Wassertröpfchen um sie herum , das man kein Felsen mehr sehen konnte. Alle Wassertröpfchen tummelten und funkelten sich im Sonnenlicht. So weit das Auge gucken kann, waren nur Wassertröpfchen zu  sehen.

Die Sonne hatte den ganzen Vormittag Geschichten aus der Welt erzählt,  - dass die kleinen Wassertröpfchen ganz müde wurden.

Alle hatten die Augen geschlossen und das große Meer aus vielen kleinen Wassertröpfchen , die sich dazu gereiht hatten, lag leise funkelnd wie ein sanftes, weiches Tuch ausgebreitet bis zum Horizont.

Es wurde ziemlich heiß. Und Willi schwebte, von einem Sonnenstrahl getragen, Richtung Himmel. Er flog hoch, - höher und immer  höher.           

Willi schaute nach unten, - hui war das hoch.

Neben ihm flogen viele kleine Wassertröpfchen. Laut rief er, - Susi. Er konnte sie nicht mehr sehen. Auch sahen alle ganz anders aus,  wie kleine Wölkchen,  so hell.

 

Wo war Susi?

 

Willi schaute in jede Richtung, aber er konnte Susi vor lauter kleinen weißen Wolken nicht sehen. Immer mehr kleine Wolken drängten sich am Himmel.

Die Sonne lachte und sagte, schaut Richtung Osten, wo ich jeden Morgen herkomme und euch  begrüße. Dort liegt ein Land von dem ich euch erzählt habe.

Inzwischen sind die kleinen Wolken riesig groß geworden. Alle waren neugierig und schauten auf den weiten Horizont . Aber es war nichts zu sehen.

 

Wo ist das Land, von dem du uns erzählt hast, fragten nun alle. Die Sonne lachte ganz laut und sagte, wartet ab und seid nicht so ungeduldig.

Ich kenne jemanden der euch dort hin bringen kann.

 

Wer, - murmelten alle.

Na, der mächtige Wind, sagte die Sonne.

Der Wind ? Ja, sagte die Sonne, es ist ein Verwandter von mir, die Kinder in der ganzen Welt kennen ihn.

Liebe Sonne, rufe doch den Wind, er soll uns in das Land bringen von dem du uns erzählt hast.

Oh,- das ist nicht so einfach, der Wind schläft gerne und wenn man ihn so einfach weckt, dann kann er sehr grimmig werden.

Aber ich versuche es einmal, dann wird er euch gerne dort hin bringen.

 

Und die Sonne schaukelte mit ihren Strahlen hin und her.

Sie kitzelte den Wind, der hinter einem großen Berg schlief, mit ihren Strahlen an der Nase.

Hatschie! - Machte es hinter dem Berg. Alle kleinen Wolken drängten sich vor Schreck ganz dicht zusammen.

 

Wer weckt mich da? - Schallte es hinter dem  Berg hervor.

Ich , - die Sonne!

Warum weckst du mich, ich hatte gerade von vielen Kindern aus dem großen weiten Land geträumt.

Wind, - schau dich um, hier sind viele kleine Wassertröpfchen zu Wolken geworden und möchten gerne das Land kennenlernen, wo so viele Kinder leben. Sie möchten mit denen spielen und sich freuen. Steh auf und bringe sie doch bitte dort hin. Das mache ich gern, sagte der Wind.

Alle schauten in Richtung Berg, wo jetzt der Wind ganz langsam aufstand.

Ah, sagte der Wind, das sind aber viele Wolken. Und ihr wollt alle in das Land, wo die Kinder sind?

 

Kleinlaut, aber freudig, murmelten sie alle,  - Ja.

Die Wassertröpfchen, die noch unten im Meer schwammen, schauten nach oben und sahen , wie der Wind ganz behutsam die Wolken vor sich her schob.

Schneller und immer schneller flogen sie dahin.

Nach und nach holte die Sonne die anderen Wassertröpfchen von unten aus dem Meer auch nach oben .

Immer mehr Wölkchen trafen sich am Himmel und der Wind hatte mächtig zu tun.

Willi freute sich auf das weite Land, aber er war auch sehr traurig, weil er seine Susi nicht gefunden hatte. Er schaute in alle Richtungen, aber konnte sie  nicht finden.

Sein Herz war traurig, hatte er doch das Liebste, was er hatte, verloren.

Alle drängelten sich immer dichter zusammen und die Sonne war kaum noch zu sehen. Es wurde kälter und einige konnten nicht mehr mitfliegen. Sie ließen sich einfach fallen und man hörte wie sie unten ankamen und vor Freude blupp, blupp, riefen.

 

Willi wollte aber weiter fliegen. Er wollte ganz weit in das Land, wo er sich auf die vielen Kinder freute. Plötzlich wurde es in den ersten Wolken ganz unruhig.

Was ist da los?

 

Land, - da vorn ist Land! Ja, man konnte es sehen.

Ganz aufgeregt tanzten die Wolken hin und her.

Der Wind rief, - nicht so hastig! Dort vor uns ist das Land von dem euch die Sonne  erzählt hat. Ja, aber wo ist die Sonne, fragten einige?

 

Die Sonne schläft jetzt öfter, denn es ist Winter dort wo ihr hin wollt.

Winter!?

Der Wind lachte laut, so dass es richtig zwischen den Wolken krachte.

Dort wo ihr hergekommen seid, ist es immer warm. Die Kinder dort kennen keinen Winter. Aber hier ist es nur im Sommer warm und im Winter sehr kalt.

Wem es zu kalt wird, der kann sich jetzt noch fallen lassen und als Wassertröpfchen weiter wandern. Die Mutigen von euch werden etwas ganz zauberhaftes erleben.

 

Nun,- es war keine Frage, Willi wollte dieses Zauberhafte erleben.

Unter ihm war ein weites, grünes und buntes Land zu sehen.

Schön  - wie im Märchen , - ach wäre doch nur seine Susi jetzt hier und könnte das sehen.

Zwischen dem Grün da unten konnte Willi ein paar Freunde erkennen. Sie hatten sich mit vielen kleinen Wassertröpfchen zu einem See gesammelt und winkten ihm zu.

Hey, - habt ihr meine Susi gesehen?

Nein, - riefen die Wassertröpfchen zurück.

Aufgepaßt, rief da der Wind!

Jetzt wird es richtig kalt!

Willi sein Herz klopfte heftig als plötzlich unter ihm das schöne, grüne und bunte Land ganz weiß wurde. Oh, ist  das schön!

Willi staunte und war ganz aufgeregt. Dort, schaut, da spielen Kinder.

Tatsächlich, da unten waren viele Kinder zu sehen.

 

Willi rief den Wind.

Lieber Wind, ist das dieses wunderschöne Land, von dem uns die Sonne erzählt  hat.

Ja, das ist das Land.

 

Aber Ihr müsst noch einen Tag warten, dann könnt ihr runter zu den Kindern.

Warum noch einen Tag ?

 

Der Wind rollte mit leiser Stimme, so dass man ihn kaum hörte:

Heute ist ein besonderer Tag. Auf der Erde  nennen die Menschen diesen Abend „ Heiligabend „.

Ich bin jetzt müde, der weite Weg war sehr anstrengend für mich.

Danke lieber Wind, dass du uns hierher gebracht hast, riefen alle.

Und es wurde ganz still.

Die Kinder unten gingen in die Häuser, welche ganz weiße Dächer hatten.

Aus den Schornsteinen der Häuser trat Rauch heraus und es wurde dunkel.

Ganz leicht schwebten die Wölkchen über die Häuser.  Heiligabend !

Es duftete nach Zimt und Vanille. Dem Willi wurde ganz anders bei diesen lieblichen Düften. Überall leuchteten bunte  kleine Lichter an Bäumen und in den Fenstern der Häuser. Er wollte gerade einschlafen, als plötzlich hinter ihm Glockengebimmel immer lauter wurde, da wurde er wieder richtig munter. Nur der Mond stand über den Wolken und blinzelte Willi zu.Wäre doch jetzt nur meine Susi hier, dann könnten wir uns kuscheln. Es war doch ganz schön kalt geworden.

Die Glocken kamen immer näher.     

Da,...jetzt konnte man einen großen, prachtvollen Schlitten sehen.

Gezogen von acht prachtvollen Rentieren, kam dieser direkt auf Willi zu.

 

Ho  ho  ho, - rief da ein stattlicher Mann, ganz in einem roten Mantel gehüllt.

Willi traute seinen Augen nicht.

Ein Schlitten so herrlich funkelnd voller Geschenke.

 

Bbbrrrrrrrr.....r, rief der Mann und der Schlitten hielt genau neben Willi an.

Alle Wölkchen schauten auf den Mann in dem Schlitten.

Es war ein alter Mann mit einem weißen, langen Bart.

Still schaute er um sich und dann fragte er, - seid ihr die Mutigen , die der Wind hierher gebracht hat?

 

Ganz leise flüsterten Willi und seine Freunde ,   - ja   wir warten auf etwas ganz zauberhaftes. Wer bist du?   Ich ?... - fragte der Mann.

Ja,- wer bist Du? 

Der Mann schaute zum Mond hoch. Mond, sag du es, wer ich bin!

Der Mond zog die Augenbraun hoch und murmelte, na du bist doch der Weihnachtsmann. Dich kennt doch jeder.

 

Willi staunte, - ist das der Weihnachtsmann, von dem die Sonne uns erzählt hatte.

Ja natürlich, lachte der Mond. Willi war ganz aufgeregt und fragte den Weihnachtsmann, du weißt doch alles, hat uns die Sonne erzählt.

Natürlich, - ich sehe alles und weiß vieles was so in der Welt geschieht, ich komme ja viel herum.

So, so antwortete Willi,   - kannst du mir auch sagen wo meine Susi ist, ich habe sie verloren.

Da streckte der Weihnachtsmann dem Willi die geschlossene Hand entgegen. Willi sah auf den glitzernden Handschuh des Weihnachtsmannes und als dieser ihn vor Willi öffnete, konnte er ein kleines Wasser-Tröpfchen sehen.

 

Susi !         Tatsächlich, es war Susi. Sie schlief ganz fest.

Pssssst , - machte  leise der Weihnachtsmann , wecke sie nicht, sie ist ganz erschöpft und hat dich überall gesucht.

Komm, nimm sie in den Armen, denn es wird Zeit für euch.

Wenn die Kinder unten auf der Erde aufwachen, wird für euch alle der wunderbarste Tag erscheinen. Der Mond grinste, er kannte den Weihnachtsmann genau. Die beide wussten welches Wunder geschehen wird.

 

Willi nahm ganz vorsichtig seine Susi in den Armen und schaute zum Mond. Der nickte ganz ruhig. Und der Weihnachtsmann sagte ganz leise.

Willi, ich muss jetzt los,  -schau die vielen Geschenke auf meinem Schlitten , das sind Wünsche der Kinder. Und weil sie alle lieb und artig waren, sollen sie diese jetzt auch bekommen.

 

Die Schornsteine haben aufgehört zu qualmen, das ist für mich das Zeichen, die Geschenke zu verteilen.

Wenn die Kinder aufwachen, sollen alle Päckchen unter dem Weihnachtsbaum liegen.

Willi nickte dem Weihnachtsmann zu.

Und ganz leise flog der Schlitten hinunter zur Erde.

Willi schaute dem Weihnachtsmann von oben zu wie schnell er von Schornstein zu Schornstein flog und die Geschenke verteilte.

 

Am Horizont blinzelte ein Licht. Der Mond sagte, da hinten wird gleich die Sonne aufgehen, ich muss mich jetzt verabschieden.  Er war kaum noch zu sehen.

Da kam der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten wieder hoch, drehte eine große Kurve, winkte kurz ...und hui....wieder zur Erde runter. Jetzt bimmelte der ganze Schlitten.

Überall läuteten die Glöckchen so laut, dass alles wach wurden

.

Auch Susi öffnete ihre Augen.     

Willi ,- Da bist du ja , ich habe dich überall gesucht. Willi drückte sie fest an sich.

Susi schaute in die Augen ihres lieben Willis. wie sehr hatte sie sich danach gesehnt.

Er nahm sie fest in seine Arme und gab ihr einen dicken, lieben Kuss auf die zarten weichen Lippen. Wie hat er sich nach seiner Susi gesehnt und nun hält er sie fest.

Nie will er sie wieder loslassen.

Seine schützenden Hände tun der Susi richtig gut, wie sehr und lange hat sie auf diesen Moment gewartet. Ihre Herzen klopfen ganz laut vor Freude.

Niemals wollen sie sich wieder trennen, das versprachen sie sich.

 

Ganz weit oben auf einer großen Wolke stand ein Häuschen. Mann konnte es vorher gar nicht sehen. Aus einem Fenster  schaute eine alte Frau heraus.

Der Weihnachtsmann winkte ihr zu und zeigte auf die Wölkchen , auf Willi und Susi.

 

Das ist Frau Holle, rief er zu Willi.

Dann rief er, aufgepasst ihr Wassertröpfchen, die ihr in der Wolke seid, ihr wart so mutig bis hierher zu fliegen. Nun kommt der Tag, an dem ihr das Wunder erleben sollt. Ich ernenne euch zu

„Schneeflöckchen“

Er holte tief Luft und pustete hinauf zur Frau Holle, welche mit den Händen auf ein weißes Kissen klopfte.

 

Dann rief er,    HO, HO, HO  und plötzlich kamen lauter Kristalle aus dem Kissen.

Die funkelten und glitzerten ganz hell. Sie Sonne war noch nicht ganz zu sehen, aber ihre Strahlen erreichten schon die Wölkchen. Überall flimmerte der ganze Himmel.

Wie ein Zauber verwandelten sich die Wölkchen zu weißen Kristallen. Willi sah seine Susi an und ihr ganzer Körper funkelte wunderschön, und ganz weiß sah sie aus.

Willi merkte, dass auch er anfing zu funkeln und   ganz weiß wurde.

Alle aus der Wolke verwandelten sich in lauter kleine Schneeflöckchen. Ganz still war es.

Der Weihnachtsmann schaute um sich.

Danke, flüsterten die kleinen Schneeflöckchen dem Weihnachtsmann zu.

Der nahm die Zügel in die Hand und schon setzte sich der Schlitten mit den Rentieren in Bewegung.

Noch lange hörten die neuen kleinen Schneeflöckchen die Glöckchen und das 

Ho, Ho, Ho.

Dann wurde es still und alle schauten auf die Erde hinunter.

Ganz langsam und ganz leise merkte Willi, wie er zu schweben anfing.

Hui, es geht runter. Ganz dicht nebeneinander schwebten alle nun zur Erde.

Willi nahm seine Susi an die Hand und hielt sie fest.

Ganz fest

Es ist zauberhaft, flüsterte Susi ihrem Willi zu.

Und gab ihm eine lieben, langen Kuss.

Beide schwebten langsam immer tiefer. Welch ein Wunder, alles funkelte und flimmerte wie Brillanten.

Überall duftete es weihnachtlich nach gebackenen Äpfeln, Mandeln und Rosinen.

In den Häusern flackerten Lichter an wunderschönen, mit Kugeln und Leckereien geschmückten Tannenbäumen.

Sie haben den Heiligabend erlebt, den Weihnachtsmann und Frau Holle gesehen und nun sind sie am Ziel ihrer Reise.

Ihre Herzen sind froh und glücklich über so ein Wunder.

Zwei der schönsten Schneeflöckchen schweben glücklich auf die Erde hinunter.

Die ersten Kinder kamen aus den Häusern und die Sonne strahlte immer heller.

Willi war ganz eng an seine Susi gedrückt und sie schwebten immer noch ganz langsam tiefer.

Die Sonne lachte und kitzelte Willi an der Nase.

Na, ist das nicht   wunderschön, sagte sie.

Die Schneeflöckchen konnten vor Freude kein Laut rausbringen, sie nickten nur der Sonne zu.

Unten auf der Erde stand der kleine Lukas und schaut zum Himmel hoch.

So viele Schneeflöckchen hat er noch nicht gesehen.  Da, - eine, nein zwei ganz große kamen genau auf den kleinen Lukas zugeflogen.

Es war der Willi mit seiner Susi.

Lukas streckte seine Hände aus und ganz sanft landete Willi mit seiner Susi im Handschuh des kleinen Lukas.

 

Mama, Mama schau einmal ich habe ganz große Schneeflöckchen.

In den Handschuh des kleinen Lukas fielen viele Freunde von Willi und Susi.

Als Schneeball spielten Willi und Susi mit den Kindern den ganzen Tag.

 

Einmal wurde  Willi mit seiner Susi und vielen, vielen Schneeflöckchen zu einem Schneemann zusammen geformt.

So erlebten sie viele schöne Tage. Es war wirklich   traumhaft schön.

Willi und Susi waren überglücklich und trennten sich nie wieder. Sie sind zu einer Schneeflocke verschmolzen,  -unzertrennbar.

Eines Morgens lachte die Sonne und sagte, nun ist es Zeit, es wird bald Frühling.

Verabschiedet euch von den Kindern, der Zauber ist bald vorbei, dann werdet ihr wieder zu Wassertröpfchen.

Und da war es schon geschehen, alle Schneeflöckchen wurden wieder zu Wassertröpfchen.

Auch Willi und Susi  trafen Hand in Hand im großen See alle ihre Freunde wieder.

Jeder hatte etwas zu erzählen und sie waren sich einig, im nächsten Winter werden wir diese Reise wieder machen. Alle Tröpfchen sprangen vor Freude und es bluppste und bluppste überall.

Willi nahm seine Susi in den Arm, schaute in ihre Augen und es kamen ihm ein paar Glücksträne aus seinen Augen gelaufen. Susi küsste diese und es wurden funkelnde Diamanten. Sie spielten noch lange mit den anderen Wassertröpfchen das Blupp , Blupp -Spiel.

Und wenn der kleine Lukas Glück hat, kommen der Willi und seine Susi als großes Schneeflöckchen

im nächsten Winter wieder.

Oder vielleicht zu dir !

Du brauchst nur auf ein, ..zwei große, weiße Schneeflöckchen achten!

 Das ist dann vielleicht Willi mit seiner lieben Susi.

 

 

1993

Text und Grafiken von

Knut Nobiling

aus   Königswinter

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